"SetUpSet" - Performance 16 hours, on 2 days , 3 tons of coal briquettes - Wiener Platz - Köln 2023 - Performers: Kodlin, Zky, Graefenstein, Foto: Lorenz Obermaier
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SET-UP-SET  

Das Projekt „Set-Up-Set“ verhandelt das Verhältnis vom menschlichen Körper zu seinem Umfeld und beschäftigt sich mit Fragen von Energienutzung und Energerieeinsatz. 

Das Projekt ist auf eine Dauer von 2 Tagen angelegt, wobei an beiden Tage eine 6-8 stündige performative Auseinandersetzung stattfindet. 

Ausgangsmaterialien des Projekts sind der menschliche Körper mit seinen fragilen, imaginativen und zeitlichen Vorraussetzungen sowie eine begrenzte Menge an Steinkohlebriketts. Dabei stehen sich zwei unterschiedliche Manifestationen von Energie und Zeitlichkeit gegenüber: Die Kohle, als verdichtete Biomasse, welche Millionen Jahre alte solare Strahlung speichert und der Mensch mit seinen temporären, innovativen Handlungsfähigkeiten und der Resource „Zeit“. Im gesetzten Zeitrahmen beschäftigen sich die performenden Akteure zu wiederkehrenden Zeiten mit den bausteinartigen „Kohlebriketts“ und suchen nach unterschiedlichen Formationen des Materials .

 

Der Handlungsort befindet sich maßgeblich auf der öffentlich zugänglichen Fläche des „Wiener Platzes“ in Köln Mühlheim, welcher in seiner heutigen Form seit 1990 besteht. Als wichtiger Verkehrsknotenpunkt des Kölner Nordens, treffen hier Menschen unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Beweggründen aufeinander und entfernen sich wieder. Ferner ist Mühlheim mit seiner ehemals industriell geprägten Stadtstruktur ein Ort, welcher eine besondere Beziehung zum Thema „Energie - und Arbeitszeiteinsatz“ beinhaltet.

 

Von besonderer Bedeutung ist neben der Sichtbarmachung von menschlichem Arbeitseinsatz, vor allem die Kohle als kulturgeschichtlicher Katalysator von Entwicklung, Innovationen und Machtverhältnissen. Durch das Schürfen im Untergrund gräbt sich der Mensch in die Erdgeschichte ein und fördert Relikte vergangener Zeitalter zu Tage. Der Wiener Platzes weist unterschiedliche Verkehrsebenen auf und zeigt mit den Über- und Unterführungen sowie seiner prägnanten Senke wie der Mensch in der Stadtlandschaft verschwindet und wieder auftaucht. 

 

Dauer: Mo. 27. März 8:30 - 18:00 Di.  28. März 8:30 - 18:00

 

Ort: Köln Wiener Platz Nordseite

 

Material: 5.000 Kohlebricketts 

 

Performende:

Tanja Kodlin

Josef Zky

Ramon Graefenstein 

 

Fotos

Lorenz Obermaier

 

Film

Philip Markert

 

Tag 1. 27.3. 9:00 - 17:00

Seq. 1.1 (ca. 2h) wird das Material von den Performenden angeliefert und als kompakte Fläche ausgelegt. Eine bühnenartige Fläche entsteht, die den Boden für den weiteren Verlauf ebnet. Als Kontrast zur anstrengenden und koordinationsreichen Tätigkeit des „Bodenlegens“, finden sich die Performenden nach Fertigstellung der Plattform darauf ein und gehen in einen „Erholungsmodus“, einem kollektiven Winterschlaf (ca. 30min). Dieses Verhältnis zwischen energieaufwendiger, körperlicher Tätigkeit und einem energiesparenden Ruhemodus zieht sich fortlaufend durch die Auseinandersetzung der folgenden Sequenzen. Die Performenden Verlassen in 3 unterschiedlichen Richtungen die Szenerie (X). 

>1h Pause

Seq. 2.1 (ca. 2h) beginnen die Performenden die Steine vom Rand der Fläche ins Zentrum zu tragen bis eine Erhebung entsteht. Die Erhebung versucht eine maximale Höhe bei gleichzeitiger Sicherheit und Platz für die Performenden zu gewährleisten. Das labile Gelichgewichtsverhältnis und ein sich gegenseitig unterstützendes Element stehen im Fokus. Wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind lassen sich die Performenden auf ihrem „Sockel“ nieder und verweilen dort (mind. 30 min.) u.U. fallen Gesprächsfetzen,Zitate über unterschiedliche Formen des Bauens (R.Abraham, M.Heidegger,etc.)(X)

>1h Pause

Seq. 3.1 (ca. 3h) - singulärer TORPOR - „hybernation Mode“

Die Performenden bedienen sich der gemeinsamen „Erhebung“ um individuelle Sarkophage aus den Briketts zu bauen, die auf ihre Bedürfnisse und Körpergröße zugeschnitten sind. Im Anschluss legen sie sich hinein und verweilen in einem Starremodus. REM - Phasen und einzelne Wörter, bzw. nur das bewegen der Lippen zeugen von ihrer imaginärer Aktivität während des Zustandes (ca 30min.). 

Einer der Schlafenden (1) erhebt sich und beginnt den Srakophag eines anderen nach und nach abzubauen. Dabei bedeckt er den schlafenden Körper (2) mit den Briketts. Das Gewicht der Briketts drückt auf den Körper; die Atmung widersetzt sich der Last. Das gleiche tut er beim 2. Schlafenden. Es entsteht eine sich bewegende, schwarze Landschaft. Performer 1 legt sich zwischen die beiden bedeckten Körper. (X)

>Ende

Tag 2 28.3. 9:00 - 17:00

Seq. 4.1. (ca. 3h) bilden die Performenden mit den Briketts in einem kollektiven Arbeitsprozess die Negativform einer prominenten Tagebaustätte NRWs maßstabsgetreu nach. Es bildet sich eine amorphe schwarze Anhäufung heraus, die koordiniert wächst und skulptural komponiert wird. Die Tätigkeit wird von Ruhephasen einzelner Performer unterbrochen, die sich auf der Anhäufung niederlassen und den Baufortschritt mit Bildern auf ihren Smartphones überprüfen und vergleichen. Die Szenerie wird von Text - und Songfetzen von R. Kelleys „Turn back the hands of time“ von den performenden vokal begleitet. Sobald alle Steine ihren Platz gefunden haben, lassen sich die Performenden auf der skulpturalen Anhäufung nieder und verweilen, bis einer und dann alle abgehen. 

Seq. 5.1 (ca. 2h) lösen die Performenden die Skulptur langsam wieder auf, indem sie kniend einzelne Steine den Passanten anbieten. Die bittende Geste wird zur gebenden umgekehrt und die Arbeit verflüchtigt sich zunehmend. Nach ca. 60 min. werden die verbleibenden Steine von den Performenden in ein Transportfahrzeug geladen und abtransportiert. Die verbleibenden Kohlebriketts werden der Erde zurückgeben und vergraben.